überschreibungen 6

(dann: überhaupt: und: oder:)

letztendlich bedeutet es etwas ganz anderes. z.b.: heute ist ein wort gestrichen worden (beifall, eingebildeter) und ein anderes hinzugefügt (beigefügt, noch einmal beifall) in die entstandene leere. getauscht also, sagt da vielleicht mancher. (nun gut, wenn man so will!). recht eigentlich waren es aber etliche mehr. und recht eigentlich und noch präziser war es kein einziges, denn alles steht noch wie ursprünglich da und nur manches nun dazwischen und darüber. und noch nichts auch nur vorläufig geändert. ausser dem bleibalken vielleicht, der den kleinen leib des wörtchens in der mitte pfählt. (morgen sieht das vielleicht schon wieder ganz anders aus. über nacht steht da vielleicht doch wieder ein imperfektes präsens und kein mensch weiss warum). darüber aber lacht sich das noch nicht restlos getauschte wörtchen ins fäustchen, solange es noch kann, denn, was es nicht weiss, es ist die zeit zwischen seinem hand- und maschinengeschriebenem sein.

und die rotweintrinkerei sei auch bleibenzulassen. man sehe ja, da entstünde doch nur müll. das könne ich jetzt alles getrost wegschmeissen. reine zeitverschwendung; nur die frage um die eigentliche folge der ereignisse sei eine interessante und hänge, wie ich ganz kurz bemerkte, auch indirekt mit dem skelettzitat zusammen.

die skelette? die zeiten? zitternde vektoren auf ebene der sätze.

sie meine das vor- und zurückpendeln der zeitlichen erzählerwahrnehmung, ein kaum berechenbares oszillieren, und: ob da überhaupt ein muster oder schema vorhanden sei? keines, gebe ich zu. alles nur zufall, oder, sagen wir: intuition. wie auch die sache mit den möglichkeitsformen.

das zufällige hin- und herpendeln der verbenzeiten (und manchmal im kreis, darum das schwindelgefühl) wie bei einem kompass am pol (um am bild zu bleiben). (). sonst aber weitgehend zufrieden, oder? (das bedeutet wohl, es musste nicht so tief eingegriffen werden? noch nicht). ein skelett kann natürlich auch die vorstufe des richtigen textes sein. bildlich. das skelett ist also der ersttext dranmor (man gräbt ja aus, da findet man nun mal skelettiertes), der hier langsam bearbeitet (gelesen, zerlesen) wird und sich verändern MUSS. wir sind uns ja wohl einig, dass sich da noch einiges tut? da muss ja der rotstift ran. da ist hier zuviel und dort. und da zuwenig. darauf darf man überhaupt keine rücksicht nehmen. da muss man rigoros sein.

und nicht traurig sein. es ist nun mal ein einziges wegnehmen und hinzufügen: so läuft das geschäft. und: man denke da unweigerlich an einen fleischhandel (die wörter, die wendungen). da nimmt man und gibt, bis es passt (nicht “die illusion ist das fleisch auf den dingen”; das gegenteil, i.d.f.). fragt mich dann aber, ob ich froh sei, so ein skelett zu besitzen, oder ob ich nicht doch lieber weiter ins leere stochern möchte. (sie meint im trüben fischen). ich korrigiere: ich wisse natürlich erstens, wie es sei, ins ungewisse zu greifen, und damit auch manchmal nichts an land zu ziehen, sei aber zweitens dennoch froh, eine folie geschaffen zu haben, auf der ich mich immerhin gut verschwinden lassen könne.

ein beispiel des stehenlassens? die floskeln in II,1a fand ich doch ganz gut getroffen. oder, überhaupt: die aufteilung der szenen dach/ später keller. und dann: ja, die rupturen. “dann: überhaupt: und: oder:” – man müsse das noch viel konsequenter anwenden, usw. aber: ob ich das gedenke durchhalten zu können? ich meine, das ist ein durchunddurch verzweifelter text. das könne man jetzt doch noch nicht wissen. ok? CONTAINER: ein unthematischer, zu streichender Kommentar. Ein bisschen viele neu eingeführte Räume: die Wohnung, die Arbeitsstelle, eine Kneipe, eine Bibliothek … und das in nur vier Passagen. Das ist an sich noch kein Problem. Trotzdem: darüber nachdenken, ob nicht alles in nur einem Raum stattfinden könne. (Theoretisch zumindest: Ob das nicht irgendwie noch konstruierbar sei, als Möglichkeit einer Lektüre). nachtrag: weiter zu überlegen: ob denn nicht vielleicht alles () aufgegeben werden kann. (neben zeiten, modi evtl. auch personalbezüge, du/sie/er, wie an einigen stellen hier oder in den träumen meiner frau, was noch durchzuspielen ist).

(zu dranmor II,1a-II,1c; übersicht überschreibungen)

überschreibungen 5

(textebenen, flechten)

eine zusammenfassung des bisherigen? das ist eine zumutung, aber sie besteht darauf. also, kurz: ein erzähler findet sich in einer stadt. trifft eine person aus der vergangenheit. es gibt eine (unmerkliche) zäsur. es fallen blätter. das sei alles? alles, zunächst – ich möchte ein anderes thema anschneiden, doch sie kommt mir zuvor: zweitens, (folge aus erstem). sie habe den verdacht bzw.: ich könne ihr immer noch nicht den verdacht ausräumen, dranmor sei gar nicht der text, auf den ich mich konzentriere, sondern nur ein gerüst, das ich brauche, um daran vorbei zu schreiben. überhaupt: arbeiten zu können. ich: was sei daran so schlimm? und: ob das denn nun immer wieder aufs neue besprochen werden müsse? es müsse, sagt sie. es liege ja auch in der natur der sache, solange es immer nur ums schreiben ginge. bei mir. und damit bei ihr.

(). es wurden titel geändert. “Laub” wurde zu “Laubarbeiten”. “Ventilation” zu “Die Ventilatoren”. nicht wirklich origineller. aber: treffender. hediger fragte nach einem darstellungsmodus [s. kommentar“> für sich (wie hier) potentiell umwickelnde (umspielende) textstränge. ich habe mich an einen titel erinnert und das buch noch einmal eingesehen. (gemeint ist Bennington, Geoffrey. – Jacques Derrida : ein Portrait, Frankfurt am Main : Suhrkamp, 1994 ). dort wurden zwei textschichten (oben=porträttext, unten=ich-erzählung derridastimme) parallel geführt, manchmal noch von einem weiteren fussnotentext begleitet. (so etwas schwebt mir vor, das drängte sich sogar quasi bei nun drei erzählebenen auf …). lektor/in oder/und setzer/in wollte ich bei dieser arbeit allerdings nicht sein. das habe ich auch gestern wieder bei jirgl, “abtrünnig”, gedacht – bewundernswert, die leistung. heute also nur zwei kleine passagen (sie nannte es laubsägearbeiten), die nicht sehr viel neue erkenntnis (geschweige denn veränderungen oder resultate) liefern. (ausser der einsicht, dass es – wie gesagt – sehr viel schwieriger ist, die passagen inhaltlich nur etwas aneinander anzunähern, sodass man vielleicht von einem plot sprechen könnte). das hadern um das ringen um die richtige sprache lasse ich ausfallen. trotzdem: diese dauernde angst vor verschlimmbesserungen. allerdings, interessant, dass es schon sehr früh (I,5 – “Die Ventilatoren“) versuche [hm, meinerseits, ich erinnere mich kaum mehr daran“> gab, einen kleinen wahnsinnsdiskurs einzuflechten. ich muss das wiederum kursiv setzen: Ein Langneseschirm, Heute frische Morchelsuppe auf einer Tafel. Adam und Eva wurden beim Vögeln erwischt, ein weiteres Bild. Ein Apfel kann das bezeugen, auch eine Schlangenfrau. Die Schlange als Postbotin mit gelber Schildmütze. Sie schlängelte sich nach ihrer Zeugenschaft durch das Unterholz und verendete auf einem Stapel Altpapier. (…) allerdings weiss ich nun nicht, wie glaubwürdig so ein traum an dieser stelle schon ist. (andererseits: es ist eindeutig als kleines traumprotokoll ausgewiesen, somit dürfte keine (technische) verwechslungsgefahr mit/bei späteren wahnsinnspassagen da sein … man wird sehen). CONTAINER: ein geplantes Motiv wurde hier eingeführt und dann wieder vergessen: unbedingt prüfen, inwiefern die sich allmählich entwickelnde und verschiebende Hautflechte des Erzählers noch nötig ist bzw. einbaubar. Auch als Pilzanalogie – nun allerdings am Körper des Protagonisten (vs. dem Pilz, der die Räume des P./Erz. befällt.). Weiter: Kommentare=keine

(zu dranmor I,4-I,5; übersicht überschreibungen)

überschreibungen 4

(kursive briefe)

vielleicht muss man diesen ersten versuch einer bearbeitung auch nur ganz einfach “lektüre” nennen. (ich muss etwas luft heraus lassen. ein zu grosser druck ist da wohl kontraproduktiv). die lektüre, die ja den begriff der bearbeitung ohnehin trägt. veränderung findet statt, mit dem text, in dem text, ohne, dass dieser auf materialebene (zeichenebene) nur etwas oder überhaupt verändert wird, wie ich jetzt ganz deutlich feststelle: die zeit (der abstand) ist hier der ganz entscheidende faktor. (kleine einlassung die frage auf jenem kleinen zettel // weil es hier gerade passt: wie weit kann man sich von etwas (einem gegenstand) entfernen, um etwas gerade noch als gegenstand bezeichnen zu können? ich spüre, das wird hier noch eine grundsatzfrage, auch, was den titel angeht). dennoch ein paar eingriffe. ().

ein anderer faktor, ein planungsfaktor ist die zeit (die ja keine rolle spielen sollte, bei diesem produktionsprozess, es wohl doch aber tut: sie fällt zumindest auf und ein). also, festhalten: für die erste lektüre werden wohl pro kapitel in etwa drei wochen veranschlagt, gemessen am derzeitigen fortschreiten

ich bin so froh, dass ich sie habe. sie hat natürlich recht: da gibt es passagen, die vielleicht schon ausgereifter sind und deshalb weniger intensiv gelesen werden müssen, und andere, die eine grössere investition bedeuten. sie schlägt also vor, diesen linearen zeitentwurf zu beerdigen. sie schlägt weiter vor, die zeit generell aus dem blick zu nehmen. und damit: weitere linearitätszwänge. das wurde ja schon teilweise beim erzähler aufgegeben.

an der stelle die verwegene idee, vielleicht später die kapitel nichtchronologisch anzuordnen. rückblenden, einschübe etc. (vielleicht aber doch lieber auf dem boden bleiben) … besondere vorkommnisse im berichtsraum?: titeländerungen („Bilder“>“Bilder, Berge”; “Ironie“>“Ironie als Frage der Perspektive”; “Diskurse“>“Kurse, kursive”; “Selbst ein Vielgereister“>“Ein Vielgereister”) … das gibt schon das gefühl, man habe etwas getan, auch wenn es ein eher zaghaftes feilen war, und die hoffnung, bald laufe es besser.

typischerweise (wie sieht so etwas aus? hediger wollte ein beispiel) ein umarbeiten einer sehr kurzen passage I,3 (Brief) … 

daraus wurde dann:

>>

(Brief)

Ich notiere, was noch zu retten ist. Klammere das. [Ich bringe ihr den Brief persönlich vorbei. Nein, ich schaue verstohlen, ob auch niemand zusähe, und werfe ihn dann in ihren Briefkasten ein. Nur ihr Vorname steht darauf – darin: ein Geständnis. Am späten Mittag werde ich von ihr besucht, des Briefes wegen, wie ich annehme. Stattdessen eine Offenbarungsstunde. Er habe sie zum Frühstück eingeladen. Sie haben Sekt getrunken. Er habe sich ausgezogen und sich dann auf sein Bett gelegt. Sie, sehr verwirrt, dann aber wütend geworden. Sie haben sich dann gestritten – er, immer noch nackt. Sie wisse auch nicht, warum es sich dann so entwickelt habe. Plötzlich haben sie miteinander geschlafen. Plötzlich, frage ich? Sie kann sich das gar nicht erklären. Es sei aber sehr schön gewesen. Wie ich denn darüber denke. Wie ich denke, wie sie sich denn verhalten solle. Dann: sie müsse damit ins klare kommen, sodass es besser wäre, wenn wir uns eine Weile nicht sähen.

Nein, sie habe noch nicht in ihren Briefkasten geschaut – sie müsse jetzt gehen. Die Eile. Die Fahrt mit dem Fahrrad zu ihrer Wohnung, um dort vor ihr anzukommen. Um den Brief wieder herauszufingern – aus dem engen Briefkastenschlitz. Das Sichdavonstehlen, mit hochrotem Kopf und zerkratzten Händen.“>


Mehr ist da nicht. Es ist albern und nicht von Bedeutung. Ich streiche es durch.

<<
hier fällt auf, dass schreibpraktiken der überschreibungentexte immer öfter in den haupttext drängen (i.d.f. die streichung). ich kann noch nicht beurteilen, wie gesund das ist …

CONTAINER: Die Kursivsetzung (nur bei Dm-Zitaten?, oder auch bei Erzählerreflexionen?, nicht aber bei späteren Wahrnehmungsströmen! bspw: I,2a). Keine zu berücksichtigenden Kommentare für diesen Abschnitt. Plötzliche Sätze von ihr: “Etwas sehr kommissarisch, alles”. “Hast du auch einen Schneckentext geschrieben?” – nein, aber: Gute Idee!. “Eine überraschende OK-Passage. Überraschend, weil einigermassen OK”. Ein Gesetz lautete, und: ein Gesetz läutete. Läuternde Gesetze. Laute Gesetze.. Dann, zu überlegen: “ICH ist nur die Blackbox alter Zeichen”. Weiter: “Den Erzähler streichen lassen. Den gestrichenen Text stehen lassen. Den Erzähler (so) streichen”.

(zu dranmor I,1c-I,3a; übersicht überschreibungen)

überschreibungen 3

(praesens, 1. p. sing., akt.)

da war diese von anfang an unhaltbare zeit: nein, schliesslich war der text ja auch als ein anderer geplant, als dieser nun, zu dem er sich langsam entwickelte, und der sich nun wieder aufs neue verpuppt. am ende oder in einer fussnote oder ebendieser überschreibung. es sind ja auch nur ein paar wenige passagen, die zu transponieren seien: von einer vergangenheitsform in ein radikales praesens. von rückwärtiger sinnstiftung in vorsinniges (vorwörtliches). ob sie diesen scherz, dieses kleine spiel entschuldige? wie langweilig, sagt sie. ich habe nachgezählt. (und bei dieser zählung gleich hand angelegt). drei passagen. keine grosse operation, also. und am anfang. da ist ohnehin noch nichts passiert.

sie wirft ein: auch schwierig, wenn am anfang nichts passiere. wie ich denn mut zum weiterlesen machen wolle. durch ein paar hoffnungslos übertrieben pathetische stellen, vielleicht? (ich verschweige ihr und einer wohlgesonnenen kommentatorin, dass sich der ich-erzähler am ende der gemeinten passage auf sein notorisches vergessen, seine blühenden vergangenheitsahnungen und seinen konstruktivismus berufen wird.)

[wirklich: ich werde mich also – als kleine übung sozusagen – zunächst nur um das zeitproblem von ca. 7 seiten kümmern. die stilistischen schnitzer, die ungefüllten () versuche ich a.e.a.z. zu bearbeiten“>. also: die verben umbauen. ein paar hilfsverben streichen. ein paar andere hinzu. das passiv, der konjunktiv. die haben so etwas gerne. es ist wirklich nicht soviel, wie ich in erinnerung hatte. das grössere problem ist vielleicht der sound. es hört sich nach noch nichts an. (soll es in diesem stadium auch noch nicht). vielleicht doch einmal langsam laut lesen. es passiere ja auch immer noch etwas (mit dem text), wenn er direkt ins dokument getippt wird. (dort einwandert!). und noch einmal, oder hatte ich das nur mündlich einem freund gebeichtet?: ich arbeite immer noch mit papier und bleistift, oder: was sonst greifbar ist, in der vorstufe. der schnelligkeit wegen. der palimpseste wegen. einer bestimmten sinnlichkeit wegen. (ich weiss, ich weiss, ich kenne aber auch die argumente dagegen …) CONTAINER (auch: “die Notizen” oder Reste, wenn möglich, in Normalschrift abzulegen): 2 Kommentare*, so far. Weiter: die nur kurze Nennung des Orts (der Stadt). Ist es wichtig, wie das Café heisst, aussieht? Die Personaleinführung. Motive? Verkettungen?: Noch keine Motive. Hier die Fussnote / Definition zum Begriff “Umzonen” <in Ermangelung anderer Quellen: helvet./translat.: re-zoning, rezoning. ”Falls es um eine Immobilie geht: ‘’rezoning’’ bedeutet, dass im Bebauungsplan eine Nutzungsaenderung fuer das Gebiet, in dem die Immobilie sich befindet, vorgenommen wird. Das kann natuerlich deutlichen Einfluss auf den Wert der Immobilie haben. Soweit mir bekannt, werden Antraege zum ‘’rezoning’’ in den USA im Stadtrat diskutiert und beschlossen. > (der Begriffskräftigkeit wegen – *1). Dann kurz das Gefühl “Taktlos” (I,1b) = zu lang, zu pathetisch. Aber: es wurde immerhin freundlich aufgenommen. Etwas identifikatorisch gelesen (s.u. *2), vielleicht. W.g.: wird vielleicht weniger lang und peinlich (f.d. Erzähler), wenn im Nachhinein als Übertreibung (Hyperbel?) und Unzuverlässigkeit abgetan. Zuletzt: Es heisst hier “Schönsteinweg”, später einmal “Schönbergweg”, dann wieder “Beaumontweg”. Anpassen oder lassen? Wg. Beliebigkeit des WohnOrts … usw. edit: ich einige mich auf den strassennamen beaumontweg.

*KOMMENTARE: *1 die dschungel (anh – ich kann mich noch gut erinnern, wie mich herbsts bemerkung damals angestachelt hat): “Es ist schon deshalb kein Quatsch, weil ein derart intensiver Text daraus entstehen konnte wie eben derjenige, auf den Die Dschungel hiermit reagieren. “Umzonung” ist ein zu schmerzhaftes Wort – das g i b t es, ja, daß Begriffe den Schmerz in sich tragen und womöglich spüren -, um nicht die sinnliche Präsenz des “Quatsches” geradezu unter der Haut zu spüren.” // *2 eine leserin? (una): dein text hat mich tief berührt. ich habe mich gefragt, schreibt er über sich, über mich, über wen? du findest viele damit. erfindest du uns? eine ganze generation? wollten wir je so gefunden werden? mein kiefer tut mir heute noch weh vom zähne zusammen beissen und manchmal fühlt es sich an als ob ich vergessen hätte wie einatmen geht … was hilft heute? nicht dieselbe medizin. ich danke dir für deinen text.

(zu dranmor I,1-I,1b; übersicht überschreibungen)

überschreibungen 2

(unter titeln)

aber auch () das inhaltsverzeichnis: wieder untätige überlegungen noch vor der relektüre eines ersten satzes. (des ersten kapitels … standortdiskussionen: vielleicht ist es aber schon der erste. vielleicht (ganz sicher) ist es sogar der zweite). vielleicht ist das verzeichnis, eine vorgebliche chronologie und summe der titel und v.a. untertitel der texte selbst ein satz, wennnichtgar als erzählung zu betrachten. 

ich habe versucht ihr das einmal zu erklären: dass man vielleicht dieses verzeichnis oder diese liste nur ansähe, und man bekäme vielleicht eine ahnung davon, was folgte. sie zweifelte daran, sagte, es schreckte sie sogar ein bisschen ab, – das wort fiel: „beliebigkeit“ – was vielleicht auch am damaligen zustand des gewebes lag. ich werde sie das wieder fragen, wenn es noch beliebiger ist.

… vielleicht ist “stimmung” hier auch der richtigere begriff. (natürlich soll ein inhaltsverzeichnis neugierig machen und nicht abschrecken. jedes ungeschriebene gesetz gilt wohl und v.a. auch für sogenannte romane). und: was für einen nutzen es denn noch hätte, wenn es denn nicht nur den inhalt anzeigen oder strukturieren sollte? es liesse sich hier doch allerhöchstens eine art nichtzusammenhängendes ablesen. (das sei doch auch schon etwas). 10 kapitel, monatsnamen und 101 unterkapitel mit jeweiligem untertitel. manchmal orte und handlungen. kaum personal. zeiten. schichten. schübe. die untertitel also die namen der schreibschübe? und nur dem geschobenen eine hilfe, eine stütze, disparates material wiederzuerkennen? etwas später – ich versuche mich probeweise zu erinnern, so weit entfernt ist bspw. kapitel I,3 – rufen mir die untertitel immer noch nichts zu erinnerndes. (sie, hartnäckig): worum es denn in ihnen gehe? (wäre eine probefrage. fragt sie vielleicht. ich: sie bezeichnen wohl, worum es ihnen gehe). ich antworte in der art: es habe etwas mit der summe der untertitel zu tun. und dem abklopfen eines bedeutungsfeldes oder -hofes, das eigentlich nicht genannt werden möchte, zu tun. (etwas, das anonym bleiben möchte). (die untertitel bleiben vorerst. da kann sie sich auf den kopf stellen. die nebengeräusche, die düfte und geschmäcker der monate, der haupttitel). vielleicht noch etwas kryptischer, noch diverser anlegen!, noch abständiger, auch um die ortlosigkeit ihres materials zu betonen. und die lose zeit.

sie, irgendwie tröstend: es sähe aber bestimmt gut aus, wenn sie auch noch den haupttext begleiteten. in der kopfzeile vielleicht. auf der rechten oder linken seite, oben. ich:

mir gefällt das wort “kopfzeile”. und hier auch die “begleitung”.

(zu dranmor 0,0; übersicht überschreibungen)