X heisst jetzt Y (notula nova 106)

Der Labrador heisst Lynn.

Der Pudel heisst Labrador.

Und: Sympathisch, wie die Menschen hier (Morschwil, Mervelier, Jura …), wie wir bislang die Erfahrungen machen konnten, ihre Konzentration weniger auf die Instandhaltung von Dingen als auf die Beziehungen von Dingen und Menschen untereinander verwenden. Hier den poetischen Modus zu leben fällt darum um ein Vielfaches einfacher. Aux troi tilleuls, bei den 3 Linden. (Je nach Perspektive: Hinter den 3 Linden). Die 3. Szene installiert, das Dorf via Twitter informiert, am Abend die Vernissage. Immerhin: 10 Besucher. Weisswein. Bier. Nüsschen.

Zu den Endlos-Sudokus auf dem Klopapier: die Sitzungen werden signifikant länger. Obwohl nicht weiter involviert: Erforschungen des Reizes solcher Breitenphänomene. Man ist unentschieden: einen Text zu produzieren, der Glückspostzitate verarbeitet oder einen über eine Dorfidylle. Stagnation. Wir knipsen ein Bild: “Protest gegen alles: Schweizer Künstler sitzt eine Woche auf einer welschen Linde”.

Alois heisst jetzt Wiggerl

Makula ist selbstverschuldet

Am Montag, aufgewacht, mit Magenkrämpfen, Kopfschmerzen. Eine Darm-Panne. Durchfall. (Gerade noch die Kraft, das TCT-H (R) wieder abzubauen, bevor es im Stall verwittert, sich unterkühlt, kringelt, von Taubenkot bedeckt wird. Und in den Mini-Marché. Dort gibt es keine Pampers. Man spreche aber gut französisch, richtig, die 14 zur Verfügung stehenden Wörter beherrschen wir vollständig. Ich werfe noch einen Holzscheit nach. Werde den Rest des Mittags im Bett verbringen. Mit meinen neuen Leggins, grau, dünn, und mit drei Glitzersternchen am Gesäss. Soll der Rest doch in Höhlen jausen.)

Käptn Sabberbarth und Käptn Hummerzwick heissen nun

Ritter Löwenherz und Ritter Blödenherz

Wir fassen zusammen: Die Virilität der jungen Männer vom Dorf beweist sich stets im Wartehäusschen des Postbusses. Ah, da kommt er ja schon.

Elterngespräch (notula nova 105)

Kindergarten

Aldi

TCT-H (R)

Kindergarten

(O.K. Die gelbe Plastikente mit den leeren Batterien und dem abgebrochenen Bein darf mit. Aber nicht verlieren. Hörst du? Das ist Sondermüll und gehört dem Nachbarskind.)

Ihr Kind (ist):

begeisterungsfähig

offen

integrativ

kann schön spielen

selbstständig

macht gerne seine Ämter

witzig

aber auch bisweilen:

frech

grenzenlos

nachäffend

(Das sind die Machtspielchen. Da sind manche Wörter. Das Zuhören. Aber: die Machtkämpfe nehmen ab. Sollte man sich duzen?)

Überhaupt: “Die Taten des Toten” (Der SpOn-Titel zum Winnenden-Amoklauf. Die merkliche, allmähliche Verschiebung der Titelprototypisierung des Fiktionalen. Journalisten texten Titel wie Bastei-Lübbe-Romane. Romanverlage texten Titel nach ästhetischen Kriterien der Tagespresse. Ein deutliches Signal der Aufhebung der Trennung von Weltanschauungen …)

Brigitte (notula nova 104)

Überhaupt: ist Weimar das Anti-Bielefeld. (Und: man ärgert sich, dass diese Ergebnisse megalomanen Networkens immer als Himmelsgeschichten verkauft werden. Denkt über das “Wort des Tages” nach. Und “das Wort der Woche”. Sammelt, editiert, minimalisiert.)

Freitags gibts kein Frühstück mehr. So sparen wir 20 Franken im Semester. Und etwas am Tagesablauf. Am Bild. An der Poströhre. (Wir organisieren Waldtage in Begleitung und schenken euch einen Laptop für die Lernspiele. Anderen versprechen wir die Installation eines Blogs. Für alle Fälle.)

Als finale grande des TCT-H (R) überschlagen wir: Die einzelnen Szenen (Bildstrecken, Doku) auf 10 digitale Bilderrahmen zu verteilen und diese wiederum zu einem Rhizom zu verschalten. Kaum mehr sichtbar ist dann das Ursprungsmaterial. Dafür aber die Verarbeitungsprozesse, zeitgleich, räumlich, in Bewegung o.ä.

Und: Bienenharz hilft gegen Pickel. (Schwieriger: Dinge so darzustellen, als wären sie eiligst, gut und exklusiv umgesetzt worden. Und, als wäre man mit ihnen schon längstens fertig, schwierig, also: das Fahren mit angezogener Handbremse).

Und: König Kraska und seine Prozesse mit Kaufmann. (Zur Unterscheidung, noch einmal: ein Autor adressiert seine Texte an ein Publikum. Ein Schriftsteller adressiert seine Texte an andere Texte.)

Überhaupt: die Bambushexe – eine Hellmuth Karasek der Terrassenbegrünung. (Auf dem Lande (mayby baby) die Schwangerschaftstests aus dem Getränkeautomaten.)

Ein (kein Start-, ein Dauer-) Signal könnte sein: das intensive Kontemplieren mit dem Anderen, wie hier in diesem Blog … ist nur eine (1) Möglichkeit, aber immerhin: jede/r muss die Möglichkeiten selbst entdecken. Weitere Lösungsansätze in Arbeit. (Im Zug trägt jmd. die gleichen Turnschuhe wie ich. Er aber trinkt Coca Cola, ich ein Eichhof Lager. Ein anderer, schräg gegenüber, schläft über einem Robert A. Heinlein Science-Fiction. (Ein Verleger freut sich über die Besprechung seines Buches in der neuen Brigitte. Das garantiere 1000 verkaufte Exemplare. Wir schweigen. Uns würde interessieren, was und wie sich Brigitte so fühlt. Überhaupt: können es nur bestimmte Produktionszusammenhänge sein, die einen sperrigen, aber guten lesbaren Text entstehen lassen.)

Ichbuden (notula nova 103)

Süss, liest man von einem Netscape Navigator. Einer Art Teleboy im fortgeschrittenen Alter.

1 GUU für Uli

1 Ameisentext (Twain, Bummel) für Franz

1 websitestats für Sabine

Köln / Dellbruck

wie

Wort / Vorwort

(Was auch ein rhizomatisches Beobachten wäre: Die Pointe liegt nicht in der Erkundung des vermeintlich Neuen, sondern der Reflexion der kleinen Abweichung von der Routine.)

Jet Streams

ungewöhnliche Zellen

Flüssigrosen

Slabystrasse

Boltensternstrasse

Zoo/Flora

(Ein richtiger Schriftsteller pflastert sein Schriftstellerleben nicht mit einer Reihe von Druckwerken, die bezeugen sollen, dass der Schriftsteller ein Schriftsteller ist/war. Ein richtiger Schriftsteller stellt sich als Dauersender, Blackbox, Wahrnehmungsmaschine der Menschheit zur Verfügung und versendet sich dementsprechend systematisch auf einer selbstgewählten Frequenz.

Ein Schriftsteller muss ein radioaktives Element sein. Er soll nicht sein Publikum bestrahlen (das überlässt man denn Autoren), sondern seine Umgebung durchdringen.

(Ich kenne einen Schriftsteller, der ist ein Blog. In ihm lebt die Anonyme Anne, eine rotgoldene, malzfrische Seltenheit. Ihr Passwort lautet: Raspa)

Die universale und notwendige Textpoesis des Merveredaktorats (notula nova 102)

Und: Warum singen Menschen, wenn sie Angst haben?

Wegen der UNONRDUNG?

(Etwas zynisch gesprochen, aber: spielt man diese Allegorie mal etwas weiter durch, kann man das LP-Ereignis als eines der Vereinigung von Körpern zu einem Grosskörper setzen, so hat sich dieser bei dem Zwischenfall (ein leichter Sturz von einem Skatebord?) etwas geschürft und wird nun dementsprechend medial verpflastert.)

Raum UG 301

BE 422015

That morning, the tripp trapp man

Die Giska-Schildmütze: 30 Jahre Glück im Stall

Capuns

Heidelbeeren

Marmorkuchen

Das Heinzen

Der Heinzensommer

Die Erheinzung von Kunst

K:

intertwingularity

structangles

xanadu

(Man schätzt die kleinen Formen von Han in Hyperkulturalität. Wie sie sich, in gebotener Kürze, um einen noch leeren Begriff konzentrisch scharen. Wie sie erst ein Vakuum erzeugen, dessen Differenz zur unruhigen, umliegenden Zeichendichte sich zu plötzlicher Erkenntnis verdichtet. (Nicht einmal eine spezifische Reihenfolge ist zwingend. Ein wohl poetologisches Basisprinzip von Mervetexten. Titeln. (Vgl. auch schon Cage). Alles lässt sich auch von hinten lesen. Und im Impressum: das Redaktorat)).