Form follows medium (notula nova 74)

Und, zu entwerfen: Eine Theorie der Geschichte der Formgrenzen. Und eine Praxis ihrer Abbildung entlang der Grenzformen. Und eine Art und Weise des Zeigens und Sprechens über. (Die “Theorie der kleinen Form” ist vor allem eine Rezeptionstheorie. (Jede Menge Theorietransfer und Debatte mit RH zum KF-Begriff. Als Verteidigungswerkzeug, nicht als Waffe. Leider undokumentiert. (Darum der insgeheime Wunsch eine private Dokumentations- und Verschriftlichungsapparatur zu besitzen. Indianer zu werden. My private surveillance archiver. Ein httracker für Sprachhandlungen und andere Äusserungen.))

Überhaupt: die Umspielung von Sprache mit Sprache. Von Text mit Text. Vollbewässerung. Urbarmachung. Pflanzung. Nildelta. Tidenphänomene. Undsoweiter.)

Zur Überprüfung eine(r) Metapher: Hauff lesen. Und: Das kalte Herz Europas. (Ja, sagt der Text. Ich will deine Zeit. Ich bin das Begehren 2.0. Ich bin narrative Keramik, undsoweiter.)

Weitere Wörter:

Präferenzursprungseigenschaft

“Nur über Indien, konnt ich nichts findien” (liegt quasi auch auf der Hand, da haben wir aber gelacht.)

(Und: Heute Nacht schon wieder von Kampfhunden geträumt.)

Und: “ersatz father” (Hier ist “ersatz” der Ersatzvater in “ersatz father”. Dann, im Zug nach Mailand, die Simulation zurückgelegter Distanz und noch zurückzulegender Distanz via Screen, googlemaplike. Wie in den Flugzeugen. Die Visualisierung von Fortschritt und Bewegung als Visualisierung von Fortschritt und Bewegung des Schienen- im Medium des Luftverkehrs. Zwischendrin und immer mal wieder: weisse Berge, Gletscher, Luftaufnahmen von Geschichte.)

Oder, etwas nüchterner, technischer: Die “kleine Form” als kleinstes, nichtpragmatisches Element eines literarischen Weblogs. (Damit wird auch der gattungsdekonstruktivistische Ansatz sinnvoll. Tatsächlich (vgl. Redaelli) wird jede kleine Form, egal auf welche Gattungstypika von Gedichten, Kurzprosa etc. ursprünglich angespielt oder abgezielt wurde, zwangsläufig zur kleinen Form im Kontext des spez. Mediums harmonisiert.)

Nicht aber: das kulturkritische Kunsthandwerk. (Dieses hat, ausser seiner eigenen Form, keinen Begriff für das Andere.)

Kleine Abschweifung (notula nova 73)

Im Zug: Die Dame gegenüber, graues Haar. Zopf. Ohrringe. Muschelkette. Seidenschälchen, klassisch. Dunkles Jäckchen. Übermalt in flächendeckender Mehrfarbtechnik ein Buch über christliche Ethik. Interessante Art der Musterung. Schrift, die im Lektürevorgang zu einem Teil von Tapete wird. Christliche Ethik, die unter ökonomischem Druck, zur Tapete wird. Aber wir schweifen etwas ab …

(Eigentlich, in ihrer Artigkeit, etwas von einem Häschen. Eine aber etwas gemeine Häschenartigkeit. Oder ein Mäuschen. Ein ma(h)lendes, dominantes Nagerchen mit seinem Gott als privat-öffentlichen Herrensignifikanten. Eignend.)

Limango

brands for friends

nein, brands4friends

(Nicht in Shopping communities einkaufen: 1 neues Handy für die Gattin. (Das alte hat die Fassung verloren). Mitbringsel für die Söhnchen. Und einen neuen Wecker. (Damit wir wieder snoozen können).)

Hoffte treffen. Abend essen. Talisker verkatern.

Und: 1 neues Notizbuch. Dieses hier ist jetzt nämlich fast VOLL.

Nebenbei: den Espresso für Rainer nicht vergessen. („Mitten im Spiel. Lehmanns irre Pipi-Pause”. Und: Das Bespucken der Strasse von Leuten, trotz allen Ekels, prinzipiell als freien Handlungsakt empfinden (erfühlen / bewerten). Als logische Aktion entfesselter Körper. (Bei 2001 das Abecedaire von Deleuze gekauft. Für 50 Euro. Frohe Weihnachten, lieber hab.)

Und: Man muss sich nur mal Walser (M.) in einer Strassenbahn mit einer Einkaufstüte vorzustellen versuchen. Man merkt dann nur allzugut, wie stark Vorstellungskraft von Vorwissen abhängt.

Filtern (notula nova 72)

Überhaupt: “There is a crack in everything. That’s how the light gets in.” (Leonard Cohen, Anthem, 1993)

Lichtpartner #wörter

(Ein paar kleine Bemerkungen zum Stand der Überlegungen an der DBRF (Datenbank der Realfiktionen / database of real fiction): erste Filterung: OK. Sämtliche Filme mit Spuren sichtbarer Autorschaft (und dessen Umfeld) wurden herausgenommen. Ein Datenschema wurde entworfen. Datenarten definiert. Eine Vorgehensweise zur Ermittlung von Primärtext (vorzugsweise via googlebooks-Retrieval) wurde skizziert, ist aber noch zu verfeinern, weiter zu testen. Möglicherweise ist mit normiertem Vokabular und Thesaurus zu arbeiten (SWD o.ä.) Man muss über die Reihenfolge von sich allmählich reduzierender Retrievalbegriffsmengen nachdenken. Über ihre (objektivierbare) Reduktion zur Erhöhung bzw. Herstellung von Treffermengen. Vielleicht ist auch eine Anordnung der Terme vom Besonderen zum Allgemeinen sinnvoll, zusätzlich. Erste Tests mit Möglichkeiten der Labelung und Annotation von youtube-Filmchen. Einer schlichten Ästhetik ist dabei der Vorzug zu geben. So werden einige Dinge klarer und andere unklarer werden. Nächste To-dos: weitere Filterung des Filtrats. Festlegung der Materialmengen. Weitere Prototypisierung von DB-Elementen. Und was uns sonst noch so dazu einfällt.)

Und: My new text-to-speech-feature. (Turn it on, please!)

(Das text-to-speech-feature. Und das speech-to-text-feature. Das Henne-Ei-Problem ersten Daseins. Jetzt mal anthropologisch gesehen. Die text-to-speech-Ontologie. Oder generell. Grammatologie u.ä.)

Vom Kollegen (dem Literaturpreis-, nein, Buchpreisträger der Stadt (er trägt immer noch schwer daran)) einen Ortheil-Auszug geschenkt bekommen. In “Erfindung des Lebens” die Kappespassage gelesen. Oh Nippes. (Das Kölsche Nicht- oder Nurfastkölnerwissen, das sich gegen eigenes Ex-Wissen stemmt. Das Verschüttwissen oder Begrabenwissen. Dagegen aber wissen: Der Kappes hat doch dichtgemacht. Oder nicht? Oder ist er schon wieder offen?)

Die Orte verschwinden, wenn wir nicht mehr da sind. Wenn wir sie nicht begleiten können oder wollen, sind sie schnell auf einmal weg. Über Nacht, geradezu.

Die Getränke der Gesellschaft (notula nova 71)

Und: Die Widmerholung #wörter

Rechts. Rechts. Messegebäude. Platz. Kreisverkehr. Rechts. Tankstelle. Klingnaustrasse. (Auch ein Sammlungs- / Anthologiekonzept: Grossartige Sätze in Scheissbüchern.)

Dann etwas Disko. Bei Oasis sind wir dann gegangen. (Viel zu viel Kilkenny … Dann, am nächsten Tag: Startmässig auf einen Schlag drei Weissbücher an eine Kundin verkauft. Eine Kennerin der Materie.)

Und, schon wieder fällig: Fingernägel schneiden.

Jean-Claude und die

Verwaltungskunst

Korrespondenzkunst

Pressesprecherkunst

Und die Titelmeldung: “Die Red-Bull-Gesellschaft”

carl walser privat

abschiedskarten ausdrucken

hartmut abendschein

Noch einmal: Literatur (Produktion und Ergebnis) nicht als Kunsthandwerk betreiben und präsentieren, sondern als … als … als … Ereignis und Dokumentation lebendigen Denkens. Literatur als nicht zu bändigenden Diskurs, sozusagen. (Übrigens, fürs Protokoll: Amy Rigby ist die Ex-Frau von Will Rigby, dem ehemaligen Schlagzeuger der Jangle-Band DB’s.)

Aber oops, nun haben wir Eleanor mit Amy verwechselt. (Die Knöpfe an der Wand (der Plane, der Kulisse, dem Rückraum) in: Gold. Rot. Blau. Das hair. Das bald hair. Jetzt kommt sicher eine Geschichte. (Dort drüben an der Seite steht meine Gattin, schaut mich an, aber sieht mich nicht.) Seltsam.)

Am nächsten Morgen: wieder der Welt das Du entzogen. Vorläufig.

Dublin Core Fantasies (notula nova 70)

Nett mit Bas Böttcher geplaudert. Die textbox müsste weiter theoretisch ausgebaut, theoretisiert werden, denke ich. Eine kleine Theorie der Textbox, o.ä. …

Und: Der Tod als Anlass zum Leben.

Und: Alfredo Häberli. (Sic!). Nicht nach seinem Stil suchen. Sondern nach seinem Klang.

Samstag, 14.11., auf den Weg zur B09. Kurze Produktionsplanungsnotiz zum bislang nicht näher bezeichneten (bearbeitstitelten, oder doch?) Film-/Videoprojekt. Wir nennen das Vorhaben nun (erst einmal) “Trailer” (oder?: MyTrailer?) – UT möglicherweise: Datenbank der Realfiktionen. Oder: life is later than fiction. Oder: real fiction database. Oder: … Im Zentrum steht die Idee, dass das Leben (mein Leben, privatim. Ich, Protagonist, Erzähler (Beobachter, Seher)) erfundene Wirklichkeit bebildere. Das ganze Filmmaterial muss also gefiltert und auf vielleicht einhundert 1-minütige Sequenzen, bereinigt von konkreter bzw. auch privater Persönlichkeit, werden. Literarischer Text muss zu den zu sehenden Kamerafahrten, Blickschwenks, Zooms, unruhigen oder ruhigen Minuten recherchiert und assoziiert werden. (Eine Textpassage herausgeschnitten, zum Bild gestellt / montiert werden. Ein Metadatenapparat (Dateiname, Länge, Keywords, Broadcast-Status, Amazon-Rezension zum Text? Haha, und vor allem Autorschaft und Texttitel, angefertigt werden. Letzterer wird auch Titel des Ensembles einer Dokumentationseinheit dieser DB werden.) Es muss also erhoben und arrangiert werden: Titel, Video, Textpassage aus: Buchtitel / Autorschaft … Organisation d. Metadatenapparats. Zu überlegen, ob vielleicht anzusetzen in Dublin Core. Soweit der Stand der Überlegung. Nun filtert man …