Wespe frisst Grashüpfer (notula nova 132)

Und: Der Börsenverein will jetzt definitorisch tiefer graben, nach der Antwort auf die Frage: Was ist ein Buch? (Und könnte eigentlich da anfangen, wo die Geisteswissenschaften vor vielen Jahren aufgehört haben.)

Kurz davor, den GPS, den General Problem Solver (1972) aktualisiert zu haben, aufgew.

formlos

fristlos

fruchtlos

folgenlos

Und: auch für die Kunst könnte gelten: nicht in Artikeln zu beklagen, dass nicht genug Blogs als Kunstwerke seien, sondern an einer Bestandsaufnahme zu arbeiten.

Wespe frisst Grashüpfer

vom Kopf her

immer

Und: Das Schellendiskursli Performance Dispositiv, bislang:

1 Mic + Ständer

1 Mobile Cube Verstärker + Stativ

1 Projektorplatte + Stativ

2 Laptops

1 Beamer

1 Notenständer + Beleuchtung

1 Glocke

1 etkhat

diverse Kabel und Mäuse

= gefühlte 50 kg

(Noch benötigt: 1 Stahlhelm WK2, idealerweise der CH-Armee, weitere Requisiten …)

Und: das ICE-Pärchen-Dispositiv

2 Rotnasen

1 Laptop

1 DVD-Player (USB-Plugin)

2 Kopfhörer (wenigstens)

und Gesichter aus Böllromanen

Der Verlag als poetischer Text (notula nova supplement 17)

Findstück

Der poetische Verlag (PV) ist ein polyphoner Text. Ein stets-als-etwas-Ganzes-zu-Betrachtendes. Ein „romantischer Roman“ von Fragmenten.

Der „Verlag als Roman“ ist Metapher, aber auch tatsächliche Lesestruktur. Die Fiktionalität dieses Romans beruht auf seiner Institution der Transzendenz. „Werke“ sind abgeschlossen und gleichzeitig nicht. Der poetische Verlag ist liquider Kontext und immer auf der Höhe der Zeit. Er ist ein moderner Roman und Roman der Moderne.

Der poetische Verlag hebt die Grenzen der Texte auf. Er poetisiert sein Archiv. Er ist Schreibprozess. Er sagt: „Ich / wir schreiben einen Verlag“ Die Rede über den poetischen Verlag IST Literatur.

Das Etwas (das Andere) der Texte sind die Alteritäten im Programm. Der Suggestion (des Marktes) einer Textlandschaft von gewisser Diversität im Gleichen entgegnet dieser Verlagstext mit differenten Bewusstseinsstrukturen. Er ist ein Konzept der Alterität auch durch Mischung von „Code/Oberflächentext“.

Es existiert keine „experimentelle“ Literatur (EL). Eine sogenannte EL ist ein immerschon-Vorhandenes, das weiter entsteht. (Würde man sie sonst identifizieren?) Eine EL entsteht folglich im Diskurs der Ent- und (Selbst-)Ausgrenzung. Ein PV benötigt diese Begriffsbildung aber um Normabweichung zu ermöglichen. Er identifiziert „sogenannte“ EL, bei der es sich um „richtige Literatur“ (RL) handelt, aus der Perspektive seiner romantischen Ränder.

Das Verlagswesen, der Markt ist ein Markt willkürlicher, ästhetisch-begrifflicher Setzungen. Man spricht z.B. vom „besten Roman des Jahres“ usw. Der poetische Verlag muss diese Mechanismen ironisieren. Tut er dies, spricht ein PV dann von sich als „eigentlichem“ oder Richtigen Verlag (RV). PV und RV fallen zusammen in der äusseren Form eines nonchalanten Pragmatismus.

Ein PV ist auch dann ein RV, wenn er Einblick in diese Strukturen unterhält bzw. diese reflektiert und benennt. Diese annimmt, anwendet, die Prämissen aber auf den Kopf zu stellen sucht, d.h. sie „normalisiert“. (Kann jede/r einen PV als RV unterhalten? Ja! Allerdings muss der Wille, ein RV zu sein jederzeit klar erkennbar sein und die erklärten Ziele systematisch verfolgt werden.) Der Richtige Verlag ist eine natürliche Person.

Ein RV verlegt RL und weist folglich die nicht- oder falsche Rezeption von RV-Rezipienten (Leser, Feuilletons, Vermittler) automatisch als inkompetente Rezipienten (IR) aus. Kompetente Rezipienten (KR) wissen falsche Verlage (FV), RV, KR und IR gut zu unterscheiden. Sie werden im eigentlichen Sinne als LESER bezeichnet. KR sind RV vor dem Roman.

Das Geschäft eines PV (nebst: Roman zu sein) ist das Geschäft mit der Differenz (und ihren Theorien). Es ist und bleibt aber ein Geschäft, das heisst: es ist und bleibt harte Arbeit. (Ein PV arbeitet immer und ist nie im Urlaub. So ergeht es auch dem RV.)

Neue Medien und Techniken erlauben Neue Poetiken (NP). Diese müssen vom RV integriert werden. Der PV schreibt ohne Unterlass an einer Metapoetik der Schnittstellen zu Arbeiten von NP. Der RV ist NP, wenn er ganz bei sich ist.

Wie gehen RV und (Neue) Massenmedien zusammen? Arbeitet der RV mit bestimmten Medien zusammen, handelt es sich bei diesen dann um Richtige Medien (RM). Auch die RM schreiben am Verlag(stext) eines RV mit. Sie sind dann: Romantische Medien.

Treffen sich viele RM, so nennt man dies ein Gelage.

Unabhängige Verlage, die sich in der Mimikri der Strukturen „normaler“ oder grösserer Verlage (FV) üben bzw. sich diesen anpassen und ähnlichen Status akklamieren, sind keine RV im eigentlichen Sinne. Überhaupt gibt es keine unabhängigen Verlage außer den RV. (Wo wäre denn sonst die Welt?)

Ist ein RV einer Monetarisierung generell abgeneigt? Nein, allerdings kann eine Profitmaximierung niemals das Ziel sein. Reinvesitionen sind nicht absatz-, sondern differenzorientiert, eine Vielfalt um jeden Preis, selbstverständlich. (Dabei ist am Markt zu kritisieren: Es werden nicht mehr Schreibweisen vorgelegt, sondern nur noch Rezeptionsweisen bedient, etwa. Diese Form der Reduktion der Darstellungen von Bewusstseinsmöglichkeiten wird als antiaufklärerisch empfunden.)

Der Verlag als poetischer Text wirbt für sich und seine Elemente. Werbung und Prozess der Werbung müssen selbst poetisch sein, müssen Roman sein. (Man denke aber an FV, die fünf bis sechsstellige Werbeetats in Titel investieren. Hier wirbt Spielgeld um Spielgeld. Poetisch zu nennen wäre hier zwar einmal das Funktionieren der Illusion. Diese aber hat keinen Bestand, bleibt nicht different.)

Man spricht zu Recht von „Verlagslandschaft“. Man spricht auch zu Recht von Raubbau, Umweltzerstörung, Monokultur. Dass immergleiche Texturen von FV veröffentlicht werden, ist ein Hinweis darauf, dass Sprachen (das Darüber-Sprechen) verloren gegangen sind. Der PV betreibt in diesem Sinne Sprachpflege, Archäologie und Umweltschutz in 1. und 2. Ordnung. Er ist ein polyglotter, ökologischer Roman.

Der RV hält fest: Nicht der Markt, das Subjekt des Textes ist die Adresse des PV.

(Undsoweiter.)

Blumenwissen ist keine Kunst (notula nova 131)

Und: Georg “Nun ja” Seesslen

“Ein wandelnder Schokoriegel in obszöner Kleidung, der verzweifelt versucht noch blöder zu gucken als sein Hund.” (BM, 99)

(((ô)))

Und: Nichtmüssen ist auch keine Kunst. (Dagegen: Don’t help, it’s art!)

Und: etwas an jmd. vergessen. (Auch: Etwas an Google vergessen.)

Suchmaschinenprimus

Peinliche Distinktionen des Blumenwissens

(„Es wackelt die Schelle, es spritzt der Saft.” Die Analyse des Rückenaufdrucks auf T-Shirts. Die Analyse der letzten Grüsse an die Welt.)

Und: “Im volkstümlichen Diskurs verteidigt sich das übriggebliebene, reaktionäre deutsche Kleinbürgertum gegen die zwangsglobalisierte Unterschicht” (BM, 194)

Das Einfach-Raus-Ticket

Die Apologie der Kleinen Form

(Z.B. Polgar: “Schöne Literatur mit geschwollenem Wanst ist ein Widerspruch im Beiwort“)

Poetry Slam als Textinszenierungskonzept. Jede Dieter-Roth-Wurst ist da heute noch spannender. (Individualität ist, was man nicht erkennen kann. („Ich liebe eine Variante meiner Tante“))

Aktienmärkte

Strafmärkte

Weiterlebenmärkte

Gotisches Speeddate, u.a. (notula nova 130)

Und: “Damit also Italien nicht das nächste Griechenland wird, muss dringend gespart werden” #antikerezeption

Ergotherapierollen

Der Fingerdraht des Autors als zu bewerbende Reliquie

Der Dschihad der Dummheit

(to define the circles)

Ein Einzelschwarmplatz

Ein Selbstbildnis als Genuese

Als Nano Maniac

Als Gedichttitel

Als Gotisches Speeddate

Als Bartleby Award

Als Mehrjungsfrau

(in angeritzten / wäldern / schreibt episteln sie /

der seele meiner mutter / sammelt sie

zu einem buch / das zuviel trauer hat

und auch likör)

Den Namen haben wir schon lang vergessen

Weißt Du ihn?

Oder Deine Schwester?

(Zeit für etwas lustvolle Regression.)

Und: “Die Postmoderne verhält sich gegenüber der Blödheit wie das Neue Testament gegenüber der Sünde.” (Blödmaschinen, 74)

(Im Auge schwimmen die Teilchen)

Schellendiskursli

Schellenexkursli

Schellenrekursli

(Nachdichtung als Kommentar

mit XX Symbolvignetten

oder so)

a lagalaga gomo gomo gomo (notula nova 129)

Und: Charlie Parker, überhaupt: Musik beim Essen. (Nudelsalat, Salami). Geht das? Fragen Sie mal die Generalität.

Abends etwas Erkenntnistheorie (als Praxis): Harry Potter im SF. („Mut, Talent, Drang sich zu beweisen”. Dinge, die wir auch vom S-∩ kennen.)

Und dort ein Bergtroll. So sehen sie also aus (nach Disney, oder welcher Blödmaschine auch immer). Reminder: Ein Screenshot dessen für den Text („Der literarische Troll“, aka DLT)

Tag 2, morgens, Zusammenfassung:

Musikmachendürfen

Ich-Wir-Metathesen

Naturgenerika

(Und: Die HP-Schotten-Mädchen-Trinität)

Notiz: Onkel Gian (S-∩) als Archetyp. Rollenmodell von ??? (Der “Master of the Game”? Gott? Allegorie einer (Menschen-)Natur? Nietzsche?) (Schade auch, dass die Riesenmaschine den Graubereich literarischer Wertung in Richtung Blödmaschinen verlassen hat. Systemimmanente Mechanismen angeeignet hat und diese nicht mehr angemessen ironisieren kann. Schicksal des Spiels mit Regeln: ein Stefanraabsein im falschen Leben.)

Refrain:

a lagalaga gomo gomo gomo

a lagalaga gomo gomo gomo

Und: die schlechtesten Findbücher Sachsen-Anhalts (l’art pour l’art ranking)

und der Workload, heute: 10 S. Schellen-Ursli-Exegese

Tag 3

Wortwolkenbrüche

Literaturhausmeister

Ein Abbittebitte

Semiose: S-∩ -> S-€

Und: “Selbstmord im Fitnessraum”. Gibt es eine schönere Schlagzeile unserer Zeit?

“Erste Tugend des erfahrenen Politikers ist das “Geschehenlassen”. Nur in der Berührung mit der Sache selbst kann eine Gegenbewegung, der politische Eingriff eingeleitet werden. Politik ist nicht Aktion, sondern Reaktion. Aktiv sind die Menschen selbst” (Kluge u.a., Bretter) (-> Hier versuchsweise Politik* mit Literatur ersetzen.)