Oft bin ich müde
streich mir das Haar aus der Stirn
laß es wieder fallen wie es fällt
wie die Tage fallen und der Regen
der Regen, der mein Gesicht bleicht
mit der Mörderhand der Gezeiten,
der Jahreszeiten
der Ewigkeiten
Oft bin ich müde
streich mir das Haar aus der Stirn
laß es wieder fallen wie es fällt
wie die Tage fallen und der Regen
der Regen, der mein Gesicht bleicht
mit der Mörderhand der Gezeiten,
der Jahreszeiten
der Ewigkeiten
(In Memoriam Salvatore Quasimodo)
Aber die Bäume,
die Bäume habens mir angetan:
wenn im August
ihr bereits gesättigtes Grün
den Sommer sprengt
und die Wälder
nordwärts wandern wollen
Die Welt
hat es mir angetan
daß ich mich so matt fühle
so matt und so elend
mit mein Luftwurzeln
so dicht über der Erde
und so elend haltlos
wenn der Abend kommt
Die Erde ist nicht Schlamm, nicht Dreck
ist Wasser
Und Wasser ist der Träne Grund
Sie fällt, die bleiche, blasse
Trauer und riecht wie regennasser Hund
Ein Sperling wie er im Flug
sein Stück Himmel ins Dasein nimmt
Die kalte Asche im Urnenkrug
Ein Stück Glut das im Feuer verklimmt
Trauer ist ungenau:
Liegt so als Rest
In Nachthimmels Blau
Wie Eisvogels Nest
Trauer die in dir schläft
während du wachst
Und die du nährst
während du lachst
Hierzusein und ohne hadern
Selbstbeschwert und mit den Andern
Richtungslos dahinzuwandern
Indes in Kieseln sich die Adern
der Jahrtausende mäandern
Hierzusein das heißt bestehen
Selbstbewußt und ohne zagen
Fassungslos das Leben tragen
Und nicht auf sein Ende sehen
das sich nähert mit den Tagen
Hierzusein wie all die Andern
Unbelehrt und auch nicht weise
Deutungslos und ziemlich leise
Gehst du auf in deinem Wandern
Und ergibst dich dieser Reise